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8 femmes

Trailer

Spielfilm von François Ozon, mit Danielle Darrieux (Mamy), Catherine Deneuve (Gaby), Isabelle Huppert (Augustine), Fanny Ardant (Pierrette), Emmanuelle Béart (Louise) u.a.

Frankreich 2002, Digital HD, F/d, 111’, ab 12 Jahren

Ein Familienlandsitz im Frankreich der 1950er-Jahre: Acht Frauen – sechs miteinander verwandt, zwei im Hause angestellt – vor Ort, dazu der Pater familias, doch dieser wird tot in seinem Zimmer aufgefunden. Die Polizei soll hinzugezogen werden, aber das Telefonkabel ist durchtrennt, das Auto springt nicht an und eingeschneit sind die Frauen auch. Rasch wird ihnen klar: Eine von ihnen muss die Mörderin sein – alle haben Motive und Geheimnisse. Ein verspielter Whodunit-Hybrid, der geschickt Krimi-, Musical- und Comedy-Genre verwebt – mit eindrücklichem Cast.

Roger Ebert begann seine Kritik zu «8 femmes» mit dem Satz: «Here it is at last, the first Agatha Christie musical.» Agatha Christie war eine grosse Meisterin des Whodunit-Kammerspiels: Etliche ihrer Krimis sind raffiniert verstrickte Erzählungen auf engstem Raum, mit nur wenigen Figuren. Elementar bei diesen Werken: Alle Figuren müssen ein Mordmotiv haben. Das ist in «8 femmes» nicht anders und die Grundauslegung könnte ein solcher Kammer-Krimi sein. Doch Regisseur François Ozon hat anderes im Sinn: Schon ab der ersten Einstellung ist augenscheinlich, dass es in diesem Film vor allem darum geht, das Kino und seine Magie zu feiern. So entstand eine Genre-Mélange mit Chanson-Musical-Einlagen, humorvoll überzeichneten Figuren und mit Darstellerinnen in Höchstform in einem Krimi – eine wohl einzigartige Mischung.

«‹Monsieur ist in seinem Bett mit einem Messer im Rücken gestorben›, wird der versammelten Gesellschaft mitgeteilt. (...) Die Frauen nehmen diese Nachricht auf, während sie in umwerfende Designermode gekleidet sind (sogar die Dienstmädchen sehen schick aus) und sich in einem grossen, sonnigen Raum aufhalten, der wie ein Bühnenbild aussieht – bis hin zu dem Detail, dass alle Möbel die meiste Zeit hinter den Darstellerinnen stehen. Nur ein paar kurze Ausflüge in die oberen Stockwerke verhindern, dass sich der Film ausschliesslich in diesem einen hellen Set abspielt, in dem nichts benutzt oder bewohnt aussieht. Die Künstlichkeit ist so fröhlich, dass man sich nicht mal wundert, als das erste Lied beginnt, denn ‹8 femmes› ist in keiner Weise ernst, weder was den Mord, noch was die Handlung oder sonst etwas angeht.» (Roger Ebert, 27.9.2002)

Di, 24. Okt., 20.15 Uhr: Einführung in die Filmreihe, nach der Vorstellung Anstossen auf 8 Jahre Cameo.