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Albert Anker. Malstunden bei Raffael

Trailer

Dokumentarfilm von Heinz Bütler, mit Endo Anaconda u.a.

Schweiz 2022, DCP, Dialekt+D, 92’, ab 8 Jahren

Der Berner Musiker Endo Anaconda (1955–2022) begegnet Albert Anker (1831–1910) dort, wo einem der Maler so nahekommt wie nirgendwo sonst: in seinem einstigen Künstleratelier im Seeländer Dorf Ins, das im Originalzustand erhalten blieb. Das Dorf Ins war Ankers vertraute Welt, auch wenn er die Wintermonate dreissig Jahre lang in Paris verbrachte. Von Ins aus trat der Künstler seine inneren Reisen in ferne Weltgegenden an, in die er in Realität nie aufgebrochen ist. Nach einem Schlaganfall um 1901, nachdem der Künstler vorübergehend nur noch aquarellieren konnte, meinte er: «Das wäre fein, wenn ich im Himmel bei Raffael Malstunden haben könnte. Ich bin ein alter Philosoph und möchte gerne mit Gelassenheit sterben.»

Als leidenschaftlicher Briefeschreiber hinterliess Anker nach seinem Tod in Mitteilungen an Künstlerfreunde und Familienangehörige viel über seine Anliegen, Befindlichkeiten und Themen der Kunst und des Lebens. Und in seinen Carnets – Hefte, in die er aus Angst vor drohendem Gedächtnisverlust als 50-Jähriger zu notieren und zeichnen begann – ist festgehalten, was nicht vergessen werden durfte. Auf all diesen Spuren wagt sich Anaconda auf eine subjektive, kenntnisreiche und humorvolle Auseinandersetzung mit Werk, Denken und Leben des grossen Schweizer Malers weit über das Altbekannte und Klischeehafte hinaus.