Spielfilm von Alan J. Pakula, mit Dustin Hoffman, Robert Redford, Jack Warden, Martin Balsam, Hal Holbrook, Jason Robards, Jane Alexander, Meredith Baxter u.a.
US 1976, 138', 35mm, OV/d
Impeachment und Amtsenthebungsverfahren sind zwei Begriffe, die im Jahr 2017 nicht nur durch amerikanische Medien geistern – und dies nicht zum ersten Mal. Doch noch nie wurde ein amerikanischer Präsident des Amtes enthoben – jedoch trat Richard Nixon unmittelbar zurück, nachdem ein Amtsenthebungsverfahren gegen ihn eingeleitet wurde.
Die beiden Journalisten Carl Bernstein und Bob Woodward von The Washington Post tragen an dieser Entwicklung massgeblichen Anteil: Nachdem die beiden aufgrund eines Einbruchs in die Zentrale der Demokratischen Partei Lunte gerochen haben, investierten sie etliche Monate intensivste Recherche, um ein – zu diesem Zeitpunkt erst geahntes – Regierungskomplott aufzudecken. Und Recherche in den 1970er-Jahren bedeutete unter anderem: endlose Telefonate durch ganz Nordamerika, bis die Hinweise endlich ein Muster ergaben, schliesslich als Watergate-Affäre in die Geschichte eingingen und Nixon die Präsidentschaft kosteten. Immer wieder blitzen die beiden Journalisten beim Chefredakteur ab und werden zurück in die Recherche geschickt, bis sie ihre Story zwar mit ausreichend Fakten untermauern, sich ihres Lebens aber nicht mehr sicher sein können.
Der Film basiert auf der wahren Geschichte von Bernstein und Woodward, gewann 1977 vier Oscars und fasziniert auch über 40 Jahre nach seiner Veröffentlichung: In Zeiten von Social Media, Fake News und Vertrauenseinbrüchen gegenüber klassischen Medienhäusern verdeutlicht der Polit-Thriller «All the President's Men» wie tiefgreifend sich die journalistische Arbeit in den letzten 40 Jahren gewandelt hat und bietet einen reizvollen Kontrast zur digitalen Medienwelt der Gegenwart.