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Amazonen einer Grossstadt

Trailer

Dokumentarfilm von Thaïs Odermatt

Schweiz/Deutschland 2020, DCP, OV/d, 66', ab 12 (14) J.

«In meiner Fantasie war ich oft eine Kriegerin, die gegen alle Ungerechtigkeiten kämpfte. Bei einem Spaziergang durch Berlin suchte ich auf den riesigen Plakatwänden nach Künstlerinnen – leider vergeblich. Bilder von Frauen sind meist dekorativ: verführerisch lächelnd, rosa Turnschuhe, räkelnd im Bikini auf Autohaube. Inspiriert von meiner kindlichen Fantasie machte ich mich auf die Suche nach Frauen, die mich zum Handeln und Kämpfen für meine Überzeugungen inspirieren würden. Die Amazonen unserer Zeit – die Amazonen einer Grossstadt.»

Die einst kriegerischen Rufe aus der Jugend der Regisseurin sind schon lange verklungen. In der Grossstadt begibt sie sich auf die Suche nach ihrer davongerittenen Amazone. Drei Frauen, die ihr Leben dem Kampf gewidmet haben, lassen sie in ihre Siege, Niederlagen und Überzeugungen blicken: Maryna trainiert ihren Körper zu einer Waffe im MMA, der gewalttätigsten Kampfsportart der Welt. Sie ist ständig auf der Suche nach einem Kampf und dem Sieg. «That Fucking Sara» muss seit ihrer Geburt kämpfen. Ihr Leben hat sie Rap und Hip Hop verschrieben, doch als in Nordeuropa lebende, lesbische Woman of Color ist Kampf nicht vorbei. Zilan wurde als Kind zur Guerillakämpferin ausgebildet. Die Kalaschnikow hat sie inzwischen niedergelegt und setzt sich für Kriegsgeflüchtete, Menschlichkeit und Frauenrechte weltweit ein.

Thaïs Odermatt arbeitet als freischaffende Filmemacherin, Editorin und Videokünstlerin. Ihre Filme und Schnittarbeiten wurden an zahlreichen nationalen und internationalen Filmfestivals gezeigt und ausgezeichnet.

Vorfilm: Intimity (Élodie Dermange, CH 2017, DCP, 5’)

Sa, 12. Juni, 19.45 Uhr: Filmgespräch mit Thaïs Odermatt (Regie), den beiden Protagonistinnen That Fucking Sara und Maryna Ivashko, moderiert von Nele Schweichel (Programmgruppe Cameo).