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Bahnhof der Schmetterlinge

Trailer

Dokumentarfilm von Daniel Ballmer und Martin Schilt

Schweiz 2023, DCP, Dialekt/D, 71’, ab 8 Jahren

Bei grossen Infrastrukturprojekten werden immer häufiger Klima- und Naturschutz gegeneinander ausgespielt – ein Dilemma. Der ehemalige Rangierbahnhof in Basel ist hierfür ein Paradebeispiel. Das Areal bildet einen essenziellen Lebensraum für Schmetterlinge und Insekten, welche an vielen anderen Orten durch die intensive Landwirtschaft längst vertrieben wurden, vor nicht langer Zeit wurde auf dem Gelände gar eine kleine Wildbiene erstmals in der Schweiz ansässig. Doch genau hier soll mit dem «Gateway»-Projekt eine verkehrspolitisch bedeutsame Drehscheibe geschaffen werden, um Güter in Containern umweltverträglicher von Rotterdam nach Genua zu bewegen.

Das Dilemma ist facettenreich: Wie wollen wir als Gesellschaft mit gefährdeten Lebensräumen umgehen, deren Umsiedlung mehrere Jahrzehnte dauern würde – während Infrastruktur allenfalls bewegt werden könnte? Längst wurde aus einer ethischen Frage eine politische. Naturschutzverbände haben erfolglos das Referendum ergriffen – und das Thema mit ihrer Einsprache auf die juristische Ebene verlagert. Ein Entscheid ist nicht absehbar, denn der Entscheid des Bundesamts für Verkehr lässt auf sich warten. In «Bahnhof der Schmetterlinge» (von den Machern von «Krähen – Nature Is Watching Us») kommen alle Beteiligten dieses Interessenskonflikts ausgewogen zu Wort. Vor allem aber gibt der Film den gefährdenden Tierarten eine würdige Bühne.

Mi, 13. September, 19 Uhr: Filmvorstellung, anschliessend Gespräch mit Martin Schilt (Regisseur), moderiert von Regina Bachmann (Co-Präsidentin Natur- und Vogelschutzverein Winterthur-Seen).