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Bestiaire

Trailer

Dokumentarfilm von Denis Côté

Kanada/Frankreich 2012, DCP, OV (ohne Dialog), 72'

In «Bestiaire» filmt Denis Côté Tiere im Zoo und Menschen, die diese betrachten. Durch die über weite Strecken fixierte Kamera beobachtet Côté das unspektakuläre Geschehen von einem festen Punkt aus – mit feinem Gespür für Formen und Bewegung. Die wohlüberlegten Einstellungen lassen Zeit für Reflexionen über Schönheit und Fremdheit, über die domestizierte Wildnis. Orchestriert von Umgebungsgeräuschen ergibt sich eine Choreografie; ein filmisches Bestiarium, in dem sich zu den stoischen, ungeduldigen, wilden und rebellischen Tieren auch der Mensch gesellt.

«Denis Côté klagt nicht über unser Verhältnis zu Tieren oder über das traurige Leben hinter Gittern. Er ist auch kein gewöhnlicher Tierfilmer; er exotisiert und entrückt die Tiere nicht, er sucht nicht den Schauder und die Sensation – und vor allem erweckt er nicht den Eindruck, als seien Tiere Bewohner einer völlig anderen Welt. Côté, und das macht den kontemplativen Charme seines Films aus, zeigt die Tiere vielmehr als Nachbarn und Mitgeschöpfe, die es durch denselben kosmischen Zufall auf die Erde verschlagen hat wie die Menschen auch.» (Thomas Assheuer, 2.5.2013, Zeit.de)

Vorfilm «Excursions» (Spielfilm von Denis Côté, Kanada 2015, 23'): Claudia und Martinho leben beide in Lissabon, bieten geführte Touren für Tourist*innen an und schlagen nachts die Zeit tot – einsam, bis sich ihre Herzen durch die Live-Musik in einer Lissaboner Bar berühren.