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Das Fest des Huhnes

Mockumentary von Walter Wippersberg

Österreich 1992, Digital HD, OV(D), 55'

Ein Forscherteam aus der kongolesischen Hauptstadt Kinshasa reist für eine Expedition an den in ihren Augen exotischsten und abgelegensten Ort überhaupt: Oberösterreich. Dabei agieren die afrikanischen Wissenschaftler so, wie weisse Forscher*innen agieren, wenn sie ins geheimnisvolle Afrika reisen: Sie beobachten befremdliches, primitives und zugleich faszinierendes Verhalten der eingeborenen Alpenland-Bevölkerung und stossen auf zahlreiche ethnologische und religionswissenschaftliche Rätsel. Mockumentary, der auch nach zwanzig Jahren nichts an Aktualität eingebüsst hat.

«Die Reaktion des österreichischen Publikums war am Anfang teilweise sehr negativ und eigentlich ziemlich typisch österreichisch: Nachdem die Leute den Film zum ersten Mal gesehen hatten, gingen die Wogen sofort hoch. Da hatten sich die meisten noch nicht einmal wirklich mit dem beschäftigt, was sie da gesehen hatten. Sie kritisierten den Film ganz oberflächlich.», erzählt der Hauptdarsteller Frank Oladeinde. «Erst als Leute mit der Zeit begannen, sich genauer mit dem zu beschäftigen, begann die breite Masse, den Film zu mögen. Nach und nach fingen die Leute in Österreich an, sich damit zu identifizieren. Denn wenn du dir den ganzen Film anschaust, ist es am Ende ja tatsächlich ihre Kultur, die da gezeigt wird: Sich auf ein Rad schwingen und einfach ohne Ziel herumfahren, irgendwann umdrehen und wieder nach Hause fahren, einfach wegen des Fahrens Willen. Das machen die Menschen hier ja auch heute noch.» (Tori Reichel, 17.5.2018, vice.com)