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Delphine et Carole, insoumuses

Trailer

Dokumentarfilm von Callisto McNulty

Frankreich/Schweiz 2019, DCP, OV/d, 70’

Zwei Westschweizerinnen treffen sich im Paris der 1970er-Jahre: Die unerschrockene Technikpionierin, sozialutopische Visionärin und eloquente Erzählerin Carole Roussopoulos und Delphine Seyrig, gefeierte Schauspielerin und bekannt aus Filmen von Truffaut, Buñuel und anderen. Aus der Begegnung erwächst eine intensive Freundschaft und langjährige inspirierende Zusammenarbeit.

Gemeinsam machen sich die beiden Frauen die kreativen Möglichkeiten medialer Formate zunutze und schaffen eine neue Form des feministischen Video-Aktivismus. In den USA interviewen sie Schauspielerinnen wie Juliet Berto, Maria Schneider, Viva, Shirley MacLaine und Jane Fonda, die ihnen schockierende Geschichten von Übergriffen erzählen. Unter dem Motto «Kein Fernsehbild kann uns verkörpern, wir werden uns mit Hilfe von Video erzählen» gründen sie das politisch-aktivistische Kollektiv «Les Insoumuses» (Wortspiel aus franz. insoumis = aufsässig und franz. muse = Muse). In dessen kühnen Videoaktionen kommen unter anderem Arbeiterinnen und Sexworkerinnen zu Wort, Abtreibungen werden gefilmt oder Manifeste am Küchentisch verlesen.

Roussopolous’ Enkelin und Regisseurin Callisto McNulty hat unter Verwendung von Archivmaterial ein liebevolles dokumentarisches Porträt der beiden radikal freien Frauen geschaffen. Zusammen mit ihrer Editorin Josiane Zardoya gelingt es ihr, mit einer brillanten Montage den «féminisme enchanté» auferstehen zu lassen.

Vorfilm: You Called Me Jacky (Pipilotti Rist, CH 1990, SD PAL, 4’12’’)

Sa, 12. Juni, 17.15 Uhr – Frauenstreikspezial: Vor der Vorführung 10' Spoken Word von «di eint & di ander» (Alessandra Willi und Livia Kozma).