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Der Himmel über Berlin

Trailer

Spielfilm von Wim Wenders, mit Bruno Ganz (Damiel), Solveig Dommartin (Marion), Otto Sander (Cassiel), Curt Bois, Peter Falk, Hans Martin Stier, Elmar Wilms, Sigurd Rachman, Beatrice Manowski.u.a.

BRD/Frankreich 1987, 35mm, OV/d/f, s/w, 128'

Damiel wacht als Engel über allem: Er hört die Gedanken der Menschen als Flüstern, beobachtet sie bei jedem Schritt und verhilft ihnen durch Berührungen zu neuem Lebensmut. Doch all das geschieht ohne sinnliche Anteilnahme. So wächst bei Damiel die Sehnsucht, Kindsein beziehungsweise Menschwerden zu dürfen. 

«Es soll ja immer noch Menschen geben, die Wim Wenders‘ DER HIMMEL ÜBER BERLIN von 1987 nie gesehen haben, und dafür gibt es eigentlich keine Ausrede.» Nicht nur, dass Wenders in Cannes für die beste Regie geehrt wurde und den Europäischen Filmpreis erhielt, auch das audiovisuelle Erlebnis und die poetische Geschichte des – gewissermassen gefallenen, aber im Menschsein aufgefangenen – Engels Damiel spricht für den Film:

«Wie Bruno Ganz da mitten auf der leeren Adalbertstraße in die leere, touristenfreie Oranienstraße flaniert. Imbissbuden überall statt schicker Cafés. Wie die unverkaufte Brache des Potsdamer Platzes noch nichts von den architektonischen Vergewaltigungen der Nachwendezeit wissen kann. Wie diese Kamera, die noch keine Drohnen kennt, auf Schienen und an Helikopter geschnallt in verwahrloste, verdreckte Hinterhöfe blickt, auf einen noch in Teilen unbebauten Bahnhof Zoo guckt, von der Siegessäule oder der Gedächtniskirche auf eine Stadt der verlorenen Seelen hinabsieht – atemberaubend trifft es in diesem Fall schon ganz gut. Und das liegt natürlich an der unverkennbaren Poesie der Inszenierung, an dieser radikal offenen Erzählung, die man lange nicht als Handlung zusammenfassen kann […]. Das ist zu Beginn eine selten meditative Reflexion über das Menschsein, das Leben, eine existenzialistische Reise in ein vergangenes Jetzt – und eben schöner Weise ohne Erklärung und kitschfrei zusammengesetzt auf allen Ebenen.» (Toby Ashraf in: INDIEKINO BERLIN, April 2018)