Spielfilm von Steven Spielberg, mit Roy Schneider (Brody), Robert Shaw (Quint), Richard Dreyfuss (Hooper), Lorraine Gary (Ellen Brody), Susan Backlinie (Chrissie), Murray Hamilton (Vaughn) u.a.
USA 1975, DCP, E/d, 124’, ab 16 Jahren
Badeferien am Meer werden nie mehr dieselben für diejenigen, die «Der weisse Hai» gesehen haben! Jedes noch so unbeschwerte Strandparadies ist fortan verbunden mit der Horrorvorstellung, dass beim Wasserplausch plötzlich aus dem Nichts ein blutrünstiger Hai angreifen könnte. Steven Spielberg spielt meisterlich mit unseren Urängsten. Mit damals revolutionären Marketingstrategien wurde der Film 1975 zum ersten Sommer-Blockbuster in der Geschichte Hollywoods und läutete eine neue Kino-Ära ein. Universal Studios lancierte die bis dahin teuerste Werbekampagne. Nur zwei Wochen nach dem Kinostart hatte der Film die Produktionskosten bereits wieder eingespielt – und dies ohne Starbesetzung! Drei Oscars und ein Golden Globe krönten den gigantischen Erfolg des Thrillers.
Für Steven Spielberg bedeutete der Film den Durchbruch. Das Drehbuch basiert auf dem gleichnamigen Beststeller-Roman von Peter Benchley aus den frühen 1970er Jahren. Souverän spielte Spielberg bereits damals mit der Suspense. In der ersten Stunde des Films ist der Hai nicht einmal zu sehen – gerade durch dieses Nicht-Zeigen steigen Angst und Spannung. Der Grundstein war gelegt für seine späteren Klassier des Blockbuster- und Action-Kinos wie «E.T.» (1982), «Jurassic Park» (1993) oder die Indiana-Johnes-Filme (1981-2023).
Horst Köder schrieb in Der Spiegel: «Ein grossartiges Stück Unterhaltung, während Freunde von künstlerisch geprägten Filmen die Nase rümpften. Dabei ist der Streifen gerade in seiner Reduzierung aufs Wesentliche ein Meisterwerk.» Und der legendäre US-amerikanische Filmkritiker Roger Ebert beschrieb ihn als «einen sensationell wirkungsvollen Actionfilm, einen gruseligen Thriller, der umso besser funktioniert, weil die Charaktere sich im Laufe des Films zu echten Menschen entwickeln.»