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Die Drei von der Tankstelle

Spielfilm von Wilhelm Thiele, mit Lilian Harvey (Lilian Cossmann), Willy Fritsch (Willy) , Oskar Karlweis (Kurt), Heinz Rühmann (Hans), Fritz Kampers (Konsul Cossmann) u. a.

Deutschland 1930, DCP, D, 94'

Drei schnieke Lebemänner (Willy Fritsch, Oskar Karlweis, Heinz Rühmann) kehren aus dem Urlaub zurück und müssen feststellen, dass sie pleite sind. Kurzerhand verschachern sie ihren Wagen und nehmen eine Tankstelle in Betrieb. Dann verlieben sie sich unabhängig voneinander in ein kesses Mädel (Lilian Harvey) – et voilà, ein Konflikt ist geboren! 

Wilhelm Thieles «Die Drei von der Tankstelle» hatte September 1930 im Gloria-Palast Berlin seine Uraufführung. Der Film wurde zum Erfolg und setzte die Massstäbe für eine Reihe von Tonfilmoperetten, die auf ihn folgte. Die Mischung aus Slapstick, Tanzeinlagen und Klamauk hat bis heute nicht an Unterhaltungswert verloren. Mit Schmiss und Schwung tanzen und singen die Protagonist*innen sich durch die Geschichte. 

Nun: «Je dissonanter der Alltag, desto harmonischer die Kinowelt.», konstatierte Anton Kaes in seinem Aufsatz «Film in der Weimarer Republik» (In: «Geschichte des deutschen Films. Metzler, 2004, S.96). Hinter der Leichtigkeit der Tonfilmoperette steht der Eskapismus eines Landes, das sich zunehmend polarisierte, in dem die Nationalsozialisten an Macht gewannen und aus dem der Regisseur nur wenige Jahre später zu fliehen gezwungen war.

Di, 20. Oktober, 20.15 Uhr: Einführung Filmreihe.