Spielfilm von Neill Blomkamp, mit Sharlto Copley (Wikus), Vanessa Haywood (Tania), David James (Koobus), Jason Cope (Cristopher/Grey), Mandla Gaduka (Fundiswa) u.a.
USA/Neuseeland/Kanada/Südafrika 2009, Digital HD, E/d, 112’
Über Johannesburg ist seit den 1980er-Jahren ein defektes Raumschiff stationiert. Mehr als eine Million Aliens, die «Prawns», wurden im Slum District 9 am Rande der Stadt untergebracht. Weil nach Jahrzehnten nun die Spannungen zwischen den Bewohner:innen Johannesburgs und den Prawns ausser Kontrolle geraten, beschliesst die Regierung deren Umsiedlung.
Der Science-Fiction-Film mit Body-Horror-Elementen ist auch eine Persiflage auf den Rassenwahn der Apartheid. Laut Schätzungen des Flüchtlingshilfswerks UNHCR leben derzeit rund 122’000 Flüchtlinge und nahezu 1,1 Millionen Asylbewerber:innen in Südafrika. Sie stammen überwiegend aus afrikanischen Staaten. Grosse Teile von ihnen leben als illegale Immigrant:innen, die als potenzielle billige Arbeitskräfte herhalten, jedoch kaum integriert und von den Einheimischen als bedrohliches Potential angesehen werden. Diese Strukturen der Hyperapartheid gegenüber Fremden innerhalb einer ihrerseits von rassistischen Strukturen tief durchdrungenen Gesellschaft werden von Neil Blomkamp in diesem furiosen Science-Fiction-Film direkt auf die Strassen von Johannesburg gebracht. Er bewegt sich dabei wie in seinem Kurzfilm «Alive in Joburg» im Stile eines Mockumentary schmerzhaft nah an der Realität.