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Ex Libris – the New York Public Library

Trailer

Dokumentarfilm von Frederick Wiseman

US 2017, DCP, 197', OV/d, ab 12 J.

 

«Indem er die unterschiedlichsten Menschen jeden Alters, aller Rassen und Klassenzugehörigkeiten auf die gleiche Weise ins Bild setzt, reflektiert er Diversität und das Recht auf Gleichbehandlung und damit auch die humanistische Haltung der NYPL, die sich als Bildungsinstitution für alle versteht – auch für die Obdachlosen.» (Tereza Fischer, Filmbulletin

Die New York Public Library (NYPL) ist eine der grössten Bibliotheken der Welt. Neben dem Hauptgebäude existieren 92 Zweigstellen, verteilt in Manhattan, der Bronx und Staten Island. Die Institution verfügt über riesige Sammlungen an Büchern, Filmen, Fotografien und weiteren Werken aus den Bereichen Kunst und Musik. Doch die NYPL ist weit mehr als ein Ort der Aufbewahrung von Büchern: Als Institution der sozialen und kulturellen Begegnungen mit Hunderten von Programmen ist sie eine umfassende Bildungsinstitution, deren Netz die ganze Stadt durchzieht, und wo die verschiedensten gesellschaftlichen Stränge zusammenfinden.

Der Pionier des Direct Cinema, Frederick Wiseman («National Gallery», «At Berkeley»), blickt in seinem neusten Dokumentarfilm in gewohnt scharfsinniger und unterhaltsamer Weise hinter die Kulisse dieser gigantischen Institution, die auch als Plattform für politische Diskussionen, als Aufenthaltsort für Kinder aus mittellosen Schulen oder als Treffpunkt für gegenseitige Hilfe zur Selbsthilfe dient. Hier ist jeder Mensch willkommen, ungeachtet der ethnischen Herkunft, des Alters oder des sozialen Status. Wiseman lässt Persönlichkeiten aus Kultur (Elvis Costello, Patti Smith) und Politik über Bücher und die Welt philosophieren und richtet seine Kamera auch auf diejenigen Menschen, die diesen Ort mit ihrer Leidenschaft jeden Tag aufs Neue gestalten. Das macht «Ex Libris» von Beginn an deutlich, wenn die Telefonisten Anfragen über Gott, die Welt und Einhörner beantworten müssen.

Eine hoch inspirierende Ode an die universelle Kraft des Wissens und der Bildung, in der sich Wiseman mit dem «Fly-on-the-wall»-Stil und der langen Filmdauer treu bleibt – und man sich nach dem Film erstaunt fragt, wo die rund drei Stunden verblieben sind.