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Fantasia

Animationsfilm von James Algar, Samuel Armstrong und Bill Roberts u.a.

USA 1940, Digital HD, OV/d, 124'

Mit den kurzen, musikalisch unterlegten Filmchen, den «Silly Symphonies», die Mickey Mouse weitherum bekannt machten, wurde der Name «Disney» in den 1930ern berühmt. Zu den 1940ern hin brach dann die Zeit der Feature Filme an: Klassiker wie «Snow White», «Pinocchio», «Bambi» und «Fantasia» erschienen auf der Leinwand. Mickey überlebte diesen Wechsel, indem er sich in eine neue Gestalt verwandelte: In «Fantasia» tritt er als der Zauberlehrling aus Goethes gleichnamiger Ballade auf. In einer revueartigen Aneinanderreihung werden klassische Stücke – Bach, Schubert, Tschaikowski, Strawinsky und mehr – visuell interpretiert und zwischendurch immer wieder kommentiert – als «Edutainment» wurde diese Form bezeichnet. Um die Stücke optimal zu vermitteln, wurde für Fantasia gar ein Soundsystem, der sogenannte «Fantasound», entwickelt. Die Musik wurde auf viele Kanäle und Lautsprecher verteilt, um einen orchestralen Eindruck zu erzeugen. Das auditiv-visuelle Experiment erfüllte seinerzeit allerdings nicht die Erwartungen, die das Publikum an einen Disneyfilm hatte. Zudem beschränkte der zweite Weltkrieg den transatlantischen Filmmarkt. So wurde «Fantasia» ein kommerzieller Misserfolg. Nichtsdestotrotz etablierte sich der Film über die Jahre hinweg als Klassiker und erlebte in der Zeit Timothy-Learys – in der Generation, die mit dem Mickey Mouse Club aufwuchs – noch einmal ein Revival als psychedelisches Erlebnis.