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Hotel

Trailer

Spielfilm von Jessica Hausner, mit Franziska Weisz (Irene), Birgit Minichmayr (Petra), Marlene Streeruwitz (Frau Maschek) u.a.

Österreich/Deutschland 2004, DCP, D/f, 82’, ab 12 Jahren

Irene tritt ihre Arbeit als Rezeptionistin eines renommierten Berghotels an. Bald stellt sie fest, dass ihre Vorgängerin auf mysteriöse Weise verschwunden ist. Irenes eigenes Schicksal beginnt sich mit dem ihrer Vorgängerin zu verweben – das Hotel und seine Belegschaft spielen dabei eine unheimliche Rolle. Bald sieht sich Irene von einer geheimnisvollen Gefahr bedroht, der sie verzweifelt zu entrinnen versucht.

«Hotel ist ein Film fast komplett ohne Establishing shots. Es ist ein Film wider das Beruhigende. Ein Film, der so perfekt wie lange keiner mehr in jeder Faser vom Unheimlichen durchwirkt ist – dem ‹Unheimlichen› in Freuds Sinn wie in dem seiner wortwörtlichen Bedeutung: Des Ortes, an dem man kein Heim findet, der einem fremd, latent bedrohlich, unangenehm bleibt. Dieser Ort, der Titel des Films verrät es schon, ist ein Waldhotel in der österreichischen Provinz, in das die junge Irene (Franziska Weiss) als Auszubildende kommt – frisch von der Schule, fern von Zuhaus, ohne Freunde, leicht eingeschüchtert von ihren Vorgesetzten, von Autoritäten überhaupt, und zu streberhaft, um unter ihren Kollegen Anerkennung und Anschluss zu finden. (…) Wer an Filmen irgendetwas anderes wahrnimmt als blosse Plotmuster-Umrisse, dem ist allerspätetens nach zehn Minuten klar, dass Hotel nicht einer ‹Auflösung› entgegenstreben will, ach was: kann. Nicht, weil es ihm um Entlarvung oder Demontage von Genre-Mechanismen ginge, sondern weil er so weit jenseits solcher Mechanik funktioniert. Es gibt in seiner Welt nirgends auch nur ansatzweise eine Normalität, Stabilität, die man wiederherstellen, zu der man zurückkehren könnte. Das Unheimliche, Unbehagliche füllt diese Welt so bis in die kleinste Ritze aus, dass es schlicht nicht reduzierbar, wegerklärbar, verortbar ist.» (Thomas Willmann, artechock)

Auszeichnung in der Sektion «Un Certain Regard» in Cannes.