Jelena (Elena)

Elena und Vladimir, ein älteres Ehepaar, leben in einem Luxusapartment in Moskau. Erst spät kennengelernt, bringen sie beide erwachsene Kinder aus erster Ehe mit. Die Heirat mit dem neureichen Geschäftsmann hat der ehemaligen Krankenpflegerin Elena zum sozialen Aufstieg verholfen – so steht sie auch zwischen zwei Welten: der eigenen und derjenigen ihres arbeitslosen Sohnes, der mit seiner Familie in einer Plattenbauwohnung haust. Nachdem Vladimir einen Herzinfarkt erleidet, intensiviert sich die Beziehung zu seiner Tochter, mit der er bislang ein distanziertes Verhältnis pflegte. Auch kündet er an, seine Tochter im Testament als Alleinerbin einzusetzen. Doch Elena möchte auch ihrem Sohn eine bessere Chance im Leben geben und so verfolgt die bis zu dem Zeitpunkt eher zurückhaltende Frau ihren eigenen Plan – das im postsowjetischen Hyperkapitalismus angesiedelte Familiendrama mit Thrillerelementen nimmt seinen Lauf.

Andrey Swjaginzew (‹The Return›, ‹Leviathan›) gilt als einer der bedeutendsten russischen Regisseure seiner Generation. «In ästhetischer Perfektion, mit packenden Charakteren und einer weisen Gesellschaftsanalyse gelingt ihm ein Familiendrama, das wie unter dem Brennglas einen Mikrokosmos der russischen Gesellschaft zeigt, eine Welt, korrumpiert von neuem Geld, tief gespalten durch krasse soziale Gegensätze und ohne kulturellen Boden. (...) Swjaginzew verliert bei aller Präzision nie den gesamtgesellschaftlichen Blick und gibt in einer grandiosen Schlusssequenz einen erschreckenden Ausblick auf die ‹neue Welt›.» (Berlin Babylon)