Keep Frozen

Die isländische Künstlerin Hulda Rós Guðnadóttir widmet sich in ihrem bildstarken Dokumentarfilm der knochenharten Arbeit der Hafenarbeiter in den Docks von Reykjavík und dem Strukturwandel in deren Arbeitswelt. Innert 48 Stunden entladen sie den tiefgekühlten Fang der riesigen Hochseetrawler. Wer diese Arbeit macht ist hart im Nehmen. Der kleinste Fehltritt kann das Leben kosten. Überleben gelingt nur als Einheit, als echtes Team. In «Keep Frozen» werden sie zu Virtuosen, die sich und ihr Leben mit Selbstironie und Stolz beschreiben.  

Die Künstlerin Hulda Rós Gudnadóttir wurde 1973 in Reykjavík geboren und ist derzeit artist-in-residence am Künstlerhaus Bethanien in Berlin. Ausgangspunkt von «Keep Frozen» (2010-2016) waren Kindheitserinnerungen von Gudnadóttir an Häfen, die im Mittelpunkt städtischen Lebens standen. Sie interessiert sich für ihre heutige (soziale) Funktion und recherchierte in verschiedenen Hafenstädten der Atlantikküste, von Island über Essaouira in Marokko bis zu Red Hook, Brooklyn, New York. Besonderes Augenmerk lag dabei auf der speziellen Ästhetik von Häfen, den dort stattfindenden Bewegungen, ihrer Materialität und Farbigkeit. Hulda Rós Gudnadóttir arbeitet häufig an Langzeitprojekten, die sich in verschiedenen Medien manifestieren. Ihre künstlerische Praxis ist prozessorientiert und wird von der Künstlerin als Forschung verstanden, die jenseits tradierter textbasierter Wissenschaften existiert. 

Ihr Dokumentarfilm war bei DOK Leipzig für den EU-Filmpreis «Gesunde Arbeitsplätze» nominiert.