Klondike

Irka und Tolik leben in einem Dorf im ostukrainischen Gebiet Donezk und erwarten bald ein Kind. In den ersten Szenen des Films verbindet die beiden eine trotzige und leichtherzige Liebe. Der Kummer hält sich in Grenzen – auch dann noch, als Toliks separatistische Freunde aus Versehen eine Wand des Wohnzimmers wegsprengen oder ständig Toliks Auto «ausleihen». Es ist Juli 2014 und die nahegelegene russisch-ukrainische Grenze ist hart umkämpft. Irka hat sich in den Kopf gesetzt, in diesem Haus ihr gemeinsames Kind auf die Welt zu bringen und Tolik beginnt die Wand im Wohnzimmer wieder aufzubauen. Irkas Bruder kämpft im Widerstand und bezichtigt Tolik des Verrats an der Ukraine. Tolik widerum versucht Irka – so gut als eben möglich – zu schützen und versucht sein Bestes, nicht in Konflikte zu geraten. Doch wird ihm immer klarer, dass die Situation zu eskalieren droht. Als in der Nähe die Passagiermaschine MH17 der Malaysian Airlines durch eine russische Abwehrrakete zum Absturz gebracht wird, erreicht das absurde Wirrwar ein neues Ausmass.

Der eindrückliche Anti-Kriegsfilm von Maryna Er Gorbach, der gleichzeitig «Prophezeiung, Allegorie, Dokument und Fiktion» ist (Barbara Wurm), wurde am Sundance-Filmfestival mit dem Regiepreis ausgezeichnet. «Klondike» wurde von der Ukraine als Beitrag für die Oscarverleihung 2023 in der Kategorie Bester Internationaler Film eingereicht.