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La dolce vita

Trailer

Spielfilm von Federico Fellini, mit Marcello Mastroianni (Marcello Rubini), Anita Ekberg (Sylvia), Anouk Aimée (Maddalena), Yvonne Furneaux (Emma), Alain Cuny (Steiner) u. a.

Italien/Frankreich 1960, Digital HD, OV/d, 177', ab 12 J.

Der Klatschreporter Marcello verkehrt in der Römer High Society – immer am richtigen Ort für den nächsten Scoop, aber kaum je wirklich Teil der feinen Gesellschaft. Deren Lebensstil scheint verführerisch, doch kommen Marcello auch Zweifel am süssen Leben. Fellini überzeichnet in diesem epochalen Werk den Lebensstil der Schickeria und die Sensationsgier der Regenbogenpresse: Wie Fliegen schwirren die Paparazzi – diese Bezeichnung hat übrigens ihren Ursprung in diesem Film – stets um Marcello herum und haben kaum Skrupel, um das beste Bild zu erhaschen. Die feine Gesellschaft spielt mit in diesem Spiel – mal freiwillig, mal weniger.
 
Fellini erzählt «La dolce vita» in bildgewaltigen Episoden, die dank der vielschichtigen Musik von Nino Rota zusätzliche Lebendigkeit erhalten. Katholische Zeitungen in Italien warnten Gläubige vor diesem Film und machte ihn zum Skandal, nichtsdestrotz wurde er zum internationalen Publikumserfolg mit unvergesslichen Momenten für die Filmgeschichte – erwähnt sei hier nur das berühmte Bad Anita Ekbergs im Trevi-Brunnen.
 
Fellini selbst sagte über La Dolce Vita: «Die Regenbogenpresse war der beunruhigende Spiegel einer Gesellschaft, die unaufhörlich sich selbst darstellte, feierte und verherrlichte; der Spiegel eines klerikalen, schwarzen und ländlichen Adels, der sich eine ‹Caravelle› leistete und für ‹Lo Specchio› photographieren liess. Ein altes, reaktionäres, im achtzehnten Jahrhundert stehengebliebenes Italien, das sich mit dem Italien der ‹Nastri d'Argento› [der ‹Silbernen Bänder›, die jährlich vom italienischen Filmjournalisten-Verband vergeben werden, d.Ü.] überschneidet und an dem ich meiner Neigung frönen konnte, mich lustig zu machen.» (Aus: Federico Fellini & Giovanni Grazzini, «Warum machen Sie nicht mal eine schöne Liebesgeschichte?» Ein intimes Gespräch mit Giovanni Grazzini, Zürich 1984.)