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L'adieu à la nuit

Trailer

Spielfilm von André Téchiné, mit Catherine Deneuve (Muriel), Oulaya Amamra (Leila), Kacey Mottet Klein (Alex) u.a.

Frankreich/Deutschland 2019, DCP, OV/d, 104', ab 12 J.

Muriel lebt auf einem Landgut mit Pferdefarm und Mandelplantage im Süden Frankreichs. Als ihr Enkel Alex, den sie wie ihr eigenes Kind grossgezogen hat, zu Besuch kommt, ist sie durch sein abweisendes Verhalten irritiert. Es wird immer augenscheinlicher, dass Alex sich unter dem Einfluss seiner Freundin Leila radikalisiert hat. Muriel findet zudem heraus, dass ihr Enkel nicht wie vorgegeben nach Kanada auswandern möchte, sondern heimlich mit Leila die Emigration nach Syrien plant, um sich dort den Widerstandskämpfern anzuschliessen. Im Dilemma zwischen Liebe und Sorge steckend und wohlwissend, dass sie mit Worten und Diskussionen nichts ausrichten kann, greift Muriel zu drastischen Mitteln.

Eine zunächst sehr persönliche Familiengeschichte entwickelt überraschend politische Relevanz. Dabei weist «L’adieu à la nuit» alle Charakteristika eines typischen Téchiné-Films auf: die Sinnlichkeit, das fabelhafte Schauspiel-Ensemble, das feine Gespür für Familienkonstellationen und ein wacher Blick auf junge Menschen und ihre Mühen mit dem Erwachsenwerden. Die Hauptrollen sind vom Schweizer Jungdarsteller Kacey Mottet Klein und der französischen Filmikone Catherine Deneuve besetzt. André Téchiné hat sich für seinen Film vom Buch «Les Français jihadistes» von David Thomson inspirieren lassen. Darin kommen junge Franzosen, die nach Syrien in den Dschihad gezogen sind, in ungeschliffenen Interviews zu Wort. Catherine Deneuve nimmt den Blick einer Person aus der Generation von Téchiné ein. In einer Art Schuss-Gegenschuss soll dieser den direkt der Wirklichkeit entnommenen Dialogen junger Dschihadisten gegenübergestellt werden.