Spielfilm von Greta Gerwig, mit mit Saoirse Ronan (Lady Bird McPherson), Timothée Chalamet (Kyle), Laurie Metcalf (Marion), Tracy Letts (Larry), Beanie Feldstein (Julie), Lucas Hedges (Danny) u.a.
USA 2017, DCP, E/d/f, 94’
Die 17-jährige Christine «Lady Bird» McPherson beginnt ihr letztes Highschooljahr im kalifornischen Sacramento und macht erste ernüchternde Erfahrungen mit Jungs. Der Film zeigt ein Jahr im Leben von Lady Bird, die nach künstlerischer Selbstverwirklichung und Unabhängigkeit strebt und leidenschaftlich gegen die Schule und die Enge im Elternhaus rebelliert. Mit ihrer Mutter, mit der sie Sturheit und ein hitziges Temperament gemeinsam hat, streitet sie sich über wichtige Entscheidungen und Nichtigkeiten. Doch allzu leicht macht ihr ihre Mutter die Abnabelung nicht. Auf unwiderstehlich charmante Weise zeigt Regisseurin Gerwig, was es heisst, erwachsen zu werden.
«‹Lady Bird› ist auf jeder Ebene äusserst sorgfältig gemacht und wirkt dabei bemerkenswert unkonstruiert. Die durchweg überzeugende Besetzung schafft es, die teils höchst schlagfertigen Dialoge ganz natürlich klingen zu lassen, wobei vor allem Laurie Metcalf und Saoirse Ronan in ihren Rollen brillieren. Die beiden sind physisch und schauspielerisch derart aufeinander abgestimmt, dass man sie leicht für ein echtes Mutter-Tochter-Paar halten könnte. Nebenfiguren wie der asiatische Adoptivbruder und die reiche Schulkameradin Jenna tragen unaufdringlich zu einem umfassenderen Gesellschaftsbild mit seinen Rassen- und Klassenunterschieden bei. Und en passant streift die Erzählung so einiges, was die (amerikanische) Gesellschaft der Jahrtausendwende umtreibt, von 9/11 bis zur Verbreitung des Mobiltelefons.» (Susie Trenka, Filmbulletin, 17.4.2018)