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Lamb

Trailer

Spielfilm von Valdimar Jóhannsson, mit Noomi Rapace (Maria), Hilmir Snaer Gudnason (Ingvar), Björn Hylnur Haraldsson (Pétur), Ingvar Sigurdsson (Mann im TV) u.a.

Island/Schweden/Polen 2021, DCP, Isländisch/d/f, 106’

Ein kinderloses Paar führt ein eintöniges Leben, weit abgelegen auf einem Bauernhof irgendwo in Island. Es kümmert sich liebevoll um seine Schafherde. Die tägliche Routine in der Schafzucht wird durch die Geburt eines aussergewöhnlichen Lamms durcheinandergebracht – eines Tages liegt ein bizarres Hybrid-Baby im Stall. Das Paar heisst das kleine Wesen wie einen Sohn willkommen. Doch der neue Familienalltag wird durch äussere Einmischung und Ansprüche der leiblichen Mutter auf die Probe gestellt, was zu einer Reihe von Ereignissen mit zunehmend tragischen Folgen führt. 

Im Debütfilm des Regisseurs Valdimar Johannson sticht vor allem die magnetische Noomi Rapace hervor, die eine liebevolle, aber auch hartnäckige und rücksichtslose Mutterfigur verkörpert, die zu allem bereit ist, um dieFamilienidylle zu bewahren. Ein volkstümlicher Horrorfilm, der das Thema der Mutterschaft, des Anderen, derBeziehung zum Anderen, zum Tier behandelt. Der Film wurde als isländischer Kandidat für den besten internationalen Spielfilm bei den 94. Academy Awards (2022) ausgewählt.

«Wo endet die Welt der Tiere und wo beginnt das Reich der Menschen? Weil nur gezeigt und kaum erklärt wird, überlagern diese Fragen die ruhigen, streng komponierten Bilder vom Familienleben auf dem Bauernhof, was dem eigentlich sehr langsamen Film eine immense Spannung gibt. Immer wieder schleicht sich der Horror heran, wie in der Szene, in der Ada sich selbst im Spiegel sieht und man ihr Entsetzen erahnt, über die eigene Erscheinung, die eigene Heimatlosigkeit im Dasein zwischen Tier und Mensch, ganz ähnlich wie in David Cronenbergs ‹Die Fliege› der leidende Blick von Jeff Goldblum, als er merkt, dass er sich unaufhaltsam vom Menschen in ein Insekt verwandelt: diese Angst, nicht mehr die Kontrolle über den eigenen Körper zu haben. ‹Lamb› ist aber noch mal ein bisschen anders.» (Nicolas Freund, Süddeutsche, 8.1. 2022)

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