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Le thé au harem d’Archimède

Trailer

Spielfilm von Mehdi Charef, mit Kader Boukhanef, Rémi Martin, Laure Duthilleul, Saïda Bekkouche, Nicole Hiss, Brahim Ghenaim, Nathalie Jadot u.a.

F 1985, 110', 35mm, OV/d

Trostlose Pariser Banlieu ist die Heimat des 18-jährigen Franzosen Patrick und des gleichaltrigen Algeriers Madjid. Als Madjid diskriminiert wird und keine Anstellung findet, geraten beide auf die schiefe Bahn. Der Debütfilm des Pariser Fabrikarbeiters Mehdi Charef entstand nach seinem eigenen Roman und wurde zum erfolgreichen Kultfilm: «Charef erzählt Geschichten so, wie er sie selbst erlebt oder beobachtet hat. Langsam, dramaturgisch sinnvoll, kommt der Film mit kleinen Episoden in Schwung. Seine Darsteller, alles Laien, sind hervorragend ausgewählt. In ihren Gebärden kann sich das zumeist jugendliche Publikum wiedererkennen. Drollig entlarvt Charef in einer Schlüsselszene des Films die müssigen Erziehungsbemühungen der Erwachsenen gegenüber Kindern, das vergebliche Auftrumpfen der einen über die andere Kultur: Das Theorem des Archimedes solle er einmal an die Tafel schreiben, ‹le théorème d’Archimède›, befiehlt der Lehrer in der ruppigen schwarz-weissen Rückblende des Films seinem Schüler Balou. Doch Balou liegt im Moment nichts ferner als das physikalische Gesetz vom Auftrieb schwerer Körper im Wasser. Näher ist ihm noch die verlassene arabische Welt. So malt er einfach ‹le thé au harem d’Archimède› an die Tafel, den ‹Tee im Harem des Archimedes›.» («Der Spiegel» Nr.52, 1985)

«Sozialer Realismus und Träume verbinden sich zu einem perfekt inszenierten Film in der Tradition der Klassiker des Sujets.» (Lexikon des internationalen Films) 1985 gewann «Le thé au harem d’Archimède» den «Preis des jungen französischen Kinos» am Filmfestival von Cannes, ein Jahr später erhielt Charef den César für das beste Erstlingswerk.