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Lourdes

Trailer

Spielfilm von Jessica Hausner, mit Sylvie Testud (Christine), Léa Seydoux (Maria), Bruno Todeschini (Kuno) u.a.

Österreich/Deutschland/Frankreich 2009, Digital HD, F/d, 99’

Christine leidet seit ihrer Kindheit an Multipler Sklerose und ist an den Rollstuhl gefesselt. Obschon sie dem Glauben an Wunder skeptisch gegenübersteht, lässt 
sie sich zu einer Pilgerreise nach Lourdes überreden. Im Gegensatz zu anderen kranken Mitreisenden erwartet sie nichts von den diversen Heilungsritualen. Trotzdem hofft sie auf Genesung. Eines Tages steht sie von ihrem Rollstuhl auf. Ein Wunder? In diesem skurrilen, unaufdringlichen Drama ist das schwer zu sagen. 

Jessica Hausner äussert in einem Interview die Haltung, dass eine Wunderheilung nichts damit zu tun hat, wie gläubig jemand ist. Vielmehr geht es ihr um die Ambivalenz des Glaubens: «Für mich ist das Wunder in meinem Film, so wie ich es erzähle, eine Metapher oder wenn man so will, eine Überhöhung eines ganz existentiellen Wunsches, den womöglich jeder mit sich herumträgt. Nämlich der Wunsch, ein erfülltes Leben zu führen und auch, so etwas wie einen Sinn in seinem Leben zu finden. Das hat sicherlich auch damit zu tun, dass man nicht daran denken möchte, dass das Leben endlich ist. Aber in erster Linie geht es um diese Sehnsucht nach Glück und den Wunsch, das Glück festhalten zu können. Mein Film handelt auch sehr stark davon, dass einem das Glück schon widerfahren kann, aber dass das noch lange nicht heisst, dass man dann den Gipfel des Berges erreicht hat und verschnaufen kann sondern, dass sich die Dinge schnell wieder ändern und neu zusammenwürfeln können.» (Claus Philipp, der-andere-film)

«Lourdes» wurde 2009 mit dem Filmkritikerpreis in Venedig ausgezeichnet.