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The Player

Spielfilm von Robert Altman, mit Tim Robbins (Griffin Mill), Greta Scacchi (June Gudmundsdottir), Peter Gallagher (Larry Levi) u.a.

USA 1992, 35mm, OV/d/f, 124', ab 12 J.

Griffin Mill ist kein ganz Wichtiger in Hollywood, aber immerhin erste Anlaufstelle für Drehbuchautor*innen, die bei ihm Schlange stehen und im besten Fall 30 Sekunden erhalten, um ihre Idee zu verkaufen. Aber auch Mill hat zu kämpfen: Einerseits gegen einen Konkurrenten, der scharf auf seinen Posten ist, andererseits gegen einen unbekannten Verfasser von Drohbriefen, hinter dem er einen enttäuschten Drehbuchautoren vermutet. 

In den 1980er-Jahren waren Robert Altmans satirische Blicke in die Innereien Amerikas nicht mehr gern gesehen – frustriert kehrte der Regisseur Hollywood den Rücken. 1992 legte er dann mit «The Player» die «furioseste und fieseste Rückkehr» hin (Frank-Michael Helmke, filmzentrale.com). Alle grossen Schauspieler*innen wollten an der Entlarvung der Arroganz der Wichtigen in Hollywood mitwirken und sicherten dem Film damit die Aufmerksamkeit des ganzen Landes. So findet man eine bemerkenswerte Anzahl an Cameoauftritten – unter anderem sind unter «as themselves» in den Credits bekannte Namen wie Jack Lemmon, Cher, Peter Falk, Harry Belafonte oder Bruce Willis anzutreffen. 

Schon in der achtminütigen Eingangssequenz rechnet Altman mit Hollywood ab. Zunächst ist sie eine technische Meisterleistung, ebenso sehr aber eine bravouröse Bestandesaufnahme des Hollywoods der 1990er-Jahre. In zahlreichen Anspielungen, so etwa auf die legendäre sechseinhalb-Minuten-Eröffnungssequenz von Orson Welles’ «Touch of Evil», lässt sie vergangene Hollywoodgrössen auferstehen, neben denen die gegenwärtigen Götter Hollywoods stark abfallen: teuerst gekleidet, aber ohne Leidenschaft für den Film.