Direkt zum Inhalt

Pushing Boundaries

Trailer

Dokumentarfilm von Lesia Kordonets

Schweiz 2021, DCP, OV/d, 102’, ab 16 Jahren

Hinfallen, aufstehen, Krone richten, weitergehen: Dieses Motto könnten sich auch die Athlet*innen des paralympischen Teams der Ukraine auf die gelb-blaue Fahne geschrieben haben. Rutschend, rollend und rudernd verfolgen sie vor 2016 mit enormer Disziplin, Stolz und unbändiger Kraft das Ziel, in Rio de Janeiro als Siegernation zu brillieren. Dies, nachdem Russland mit der Krim auch ihre hochmoderne Trainingsanlage für Behindertensport annektierte.

Dieser erste Angriff, der in der hiesigen Medienlandschaft vornehmlich als Ereignis eines Nebenschauplatz besprochen wurde, gewinnt mit Hilfe von Lesia Kordonets Dokumentarfilm «Pushing Boundaries» und vor dem Hintergrund des aktuellen Geschehens an Dringlichkeit und Gewicht: Die versehrten Körper werden zur Projektionsfläche eines geschundenen und bemerkenswert widerstandsfähigen Staates und das Ringen um Gold auch zum Ringen um Gerechtigkeit und internationale Aufmerksamkeit, die sich – wie man heute leider sagen muss – selbst mit dem Erfolg nicht (genügend) einstellte. So bleibt der ukrainisch-stämmigen Schweizer Regisseurin, die die fünf Sportler*innen zwischen 2014 und 2016 teils unter schwierigen Drehbedingungen begleitet hat, die Hoffnung, dass mit ihrem Werk vielleicht nicht nur der Krieg verständlich wird, «sondern auch unser Verhalten. Unsere Reaktion. Unsere Illusion.» (Britta Gfeller, 28.07.2022, SRF Kultur).

Do, 3. Nov., 20.15: Filmgespräch mit Lesia Kordonets (Regie), Moderation: Tanja Simeunovic (Filmwissenschaftlerin).