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Quatre d’entre elles

Spielfilm von Francis Reusser, mit Mary Adossides (Sylvie), Teddy Chessex (Patricia), Erika Denztler (Erika), MM. Angèle Grammont (Angèle)

CH 1968, DCP, OV/d, 111'

50 Jahre alt sind die bewegenden Frauenbilder in «Quatre d’entre elles». Wer 1968 schon Frau war, mag den Film als eigene Rückblende sehen. Waren wir «modern»? Haben wir unsere Visionen verwirklicht? Der Langfilm von 1970 vereint die Schicksale von vier Frauen im Alter von 16, 22, 31 und 72 Jahren und besteht aus vier unabhängig realisierten Kurzfilmen von vier jungen Westschweizer Filmemachern.

In der Zusammenarbeit unter anderem mit Patricia Moraz, Regisseurin von «Les Indiens sont encore loin» (1977), entwarf Reusser differenzierte Frauenbilder. Hier das einer 21jährigen Soziologiestudentin aus gutem Hause, die über die Arbeiterklasse schreiben soll und sich schliesslich entscheidet, doch mal vor Ort zu recherchieren.

Ebenso beachtenswert ist der vierte Beitrag von Yves Yersin, der auch an der Semaine de la Critique in Cannes gezeigt wurde: Eine alte Dame verarmt nach dem Tod ihres Mannes in Paris und wird in ihre Heimatgemeinde Lausanne abgeschoben. Dort soll sie in einem Altersheim auf dem Land Aufnahme finden. Ihr trotzig bewahrter Rest von Stolz trifft hart auf ernüchternde Verbitterung anderer vom Leben wenig verwöhnten Heiminsassinnen.

Di, 26. März, 20.15 Uhr: Einführung Filmreihe.