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Suna no onna (Die Frau in den Dünen)

Trailer

Spielfilm von Hiroshi Teshigahara, mit Eiji Okada (Jumpei Niki), Kyoko Kishida (Frau in den Dünen), Kôji Mitsui (Dorfältester) u.a.

Japan 1964, 35mm, Jap/d, s/w, 147’ (Director’s Cut), ab 16 Jahren

Auf der Jagd nach seltenen Insekten inmitten abgelegener Sanddünen verpasst Niki Jumpei den letzten Bus. Unterschlupf findet er in der Hütte einer geheimnisvollen Frau. Als er am nächsten Morgen aufbrechen will, ist die Leiter, der einzige Zugang zur Hütte, verschwunden. Somit kann er den Ort nicht mehr verlassen, und durch alle Ritzen der Unterkunft dringt der unaufhaltsame Sand. Gleichwertig erzählen Musik und Bild eine ambivalent interpretierbare Parabel, deren hypnotischem Sog man sich nur schwer zu entziehen vermag.

Mit dem Regisseur Hiroshi Teshigahara, dem Komponisten Tōru Takemitsu und dem Schriftsteller Kōbō Abe treffen in «Die Frau in den Dünen» drei Genies auf dem Zenit ihres Schaffens zusammen. Der Film ist nicht nur ein bahnbrechender Höhepunkt der Japanischen Neuen Welle (Nūberu bāgu), sondern ein Meilenstein der Kinogeschichte überhaupt. Er wurde für den Oscar als bester fremdsprachiger Film und für die beste Regie nominiert und gewann den Spezialpreis der Jury am Filmfestival Cannes 1964. 

«Existenzialistische Metapher voller bildgewaltiger Symbolismen, die die Orientierungslosigkeit der japanischen Gesellschaft nach dem verlorenen Krieg, der Abdankung des Tenno und angesichts einer sich wandelnden Weltwirtschaft spiegelt. Ein Meilenstein des japanischen Kinos.» (Lexikon des internationalen Films)