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Touch of Evil

Trailer

Spielfilm von Orson Welles, mit Charlton Heston (Miguel Vargas), Orson Welles (Hank Quinlan), Janet Leigh (Susan Vargas), Joseph Calleia (Pete Menzies), Akim Tamiroff (Joe Grandi), Marlene Dietrich (Tana) u.a.

US 1958, 35mm, OV/d/f, 111’

In einer mexikanisch-amerikanischen Grenzstadt sterben ein reicher Amerikaner und dessen junge Begleiterin durch eine Autobombe. Der Anschlag löst Ermittlungen aus, die Machenschaften weit jenseits des eigentlichen Kriminalfalls aufdecken und zum unauflösbaren Konflikt zwischen den beiden grundverschiedenen Ermittlern Miguel Vargas und Hank Quinlan führen. Der Film eröffnet mit einer legendär gewordenen Plansequenz und gilt für viele als der letzte klassische Film noir.

«In ‹Touch of Evil› hat Welles die Ambivalenz in der Charakterisierung der Figuren und in der Ästhetik der Kameraarbeit auf die Spitze getrieben. Gelungen ist ihm ein Film noir, der bis heute als entscheidende Zäsur in der Entwicklung des Genres gilt. (...) Die Perspektiven sind durch Weitwinkelaufnahmen extrem verzerrt. Der korrupte Polizist und der Gangsterboss sind bis ins Groteske übersteigert. Welles löst die Trennschärfe von Gut und Böse, die der Film noir immer schon zur Disposition stellte, endgültig auf.» (Thomas Klein, «Im Zeichen des Bösen», in: «Filmgenres: Film noir», Philipp Reclam jun., Stuttgart 2008)

«Touch of Evil» war Orson Welles letzter Hollywoodfilm – frustriert von der Bevormundung durch die Studios produzierte er fortan nur noch in Europa. Universal entzog Orson Welles den ‹final cut› für seinen Film, dieser wiederum war mit dem finalen Schnitt des Studios nicht einverstanden und verfasste ein 58-seitiges Memorandum mit seinen Änderungswünschen. Vierzig Jahre nach der Premiere des Films wurde der Film 1998 nach diesen Wünschen neu geschnitten und erlebte danach eine zweite Auswertung. Wiederum zwei Dekaden später freuen wir uns, diesen Klassiker in der 1998er-Version auf 35mm zeigen zu können.