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Vic + Flo ont vu un ours

Trailer

Spielfilm von Denis Côté, mit Pierrette Robitaille (Victoria), Romane Bohringer (Florence), Marc-André Grondin (Guillaume) u.a.

Kanada 2013, DCP, OV/d, 95'

Als Victorias lebenslängliche Gefängnisstrafe auf Bewährung ausgesetzt wird, zieht sie sich voller Hass auf die Menschen zurück. In der an einem Waldrand gelegenen Hütte ihres Onkels baut sie sich mit ihrer Geliebten Florence ein neues Leben auf – bis eines Tages ein Schatten aus Flos Vergangenheit vor ihrem Haus auftaucht. Zu spät realisieren die beiden Frauen, dass ihr Rückzug eine trügerische Idylle war …

«Vic + Flo ont vu un ours» ist ein abgrundtief böses Märchen mit feinem Humor. Im Wettbewerb der Berlinale 2013 wurde der Film mit dem Alfred-Bauer-Preis als Beitrag ausgezeichnet, «der neue Perspektiven der Filmkunst eröffnet».

«Toll ist der Film nicht zuletzt darin, wie er Menschen und Sprechweisen in Bild und Ton setzt, die im Kino sonst kaum präsent sind – und wenn doch, dann höchstens als ‹soziale Attraktionen›. Denis Côtés Kamera interessiert sich für Gesichter um derer selbst willen; der Film ist durchzogen von quasi-Porträtaufnahmen, die oft ausserhalb des Handlungsflusses stehen; die den narrativen Drive momenthaft suspendieren, wie, um den Zuschauer immer wieder daran zu erinnern: Das sind die Menschen, von denen hier erzählt wird, sie haben eine Existenz auch außerhalb der Zusammenhänge, die um sie herum aufgebaut werden.» (Lukas Foerster, Perlentaucher.de, 11.2.2013)

«Heitere, glückliche Momente werden hier stets von Melancholie abgelöst. Ein ständiges, leises Auf und Ab, in dem die beiden gefangen sind. Während sich Vic jedoch an diesem einsamen Ort mit ihrer Geliebten in trauter Einsamkeit verkriechen will, möchte Flo ausbrechen und dem Klammern ihrer Partnerin entkommen.» (Tereza Fischer, Filmbulletin, 21.1.2015)