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Trailer

Spielfilm von Philippe Lioret, mit Spielfilm von Philippe Lioret, mit Vincent Lindon (Simon Calmat), Audrey Dana (Marion Calmat), Firat Ayverdi (Bilal), Derya Ayverdi (Mina), Thierry Godard (Bruno) u.a.

Frankreich 2009, 35mm, OV/d/f, 110', ab 12 J.

Um zu seiner grossen Liebe Mina zu gelangen, die in England zwangsverheiratet werden soll, durchquert der 17-jährige Kurde Bilal vom Irak aus Europa zu Fuss. Die Grenzpolizei in Calais setzt seiner Reise 20 Seemeilen vor dem Ziel ein vorläufiges Ende. Unbeirrt beginnt der talentierte Fussballer Bilial im örtlichen Hallenbad mit dem Schwimmtraining. Bademeister Simon, einst Olympiasieger im Kraulen, hat Mitleid mit dem couragierten Jungen und unterstützt dessen waghalsigen Plan. Er lässt Bilal bei sich wohnen, doch das ist verboten. Simon wird von einem spiessigen Nachbarn denunziert und für seine Zivilcourage drohen ihm bis zu fünf Jahre Haft. Mit einem Neoprenanzug und dem Mut des Verzweifelten schwimmt Bilal unterdessen los.

Das Drama wirft einen unsentimentalen Blick auf die in Europa wirksamen Mechanismen gesellschaftlicher Abgrenzung. Zwar führte die durch den Film angeheizte politische Debatte zur erneuten Abstimmung in der französischen Nationalversammlung, der umstrittene Paragraph im Ausländerrecht – das sogenannte «délit de solidarité» – wurde jedoch bestätigt.

11 Jahre nach Erscheinen hat sich die im Film dargestellte unmenschliche Absurdität des (europäischen) Asylrechts kaum verändert. Im Verlauf der sogenannten Flüchtlingskrise sind die EU-Staaten weiterhin nach wie vor überfordert, sowohl auf institutioneller Ebene als auch im Privaten. Der auf dem Solidaritätsprinzip beruhende europäische Zusammenhalt wird duch nationalistische und rassistische Kräfte auf die Probe gestellt.