Spielfilm von Andrea Segre, mit Paolo Pierobon (Pietro), Andrea Pennacchi (Alvise), Ottavia Piccolo (Elisa) u.a.
Italien 2021, DCP, I/d, 103’
Die Brüder Pietro und Alvise gehören zu einer alten Fischerfamilie aus Giudecca, einer der vielen Inseln Venedigs. Der zunehmende Einfluss des globalen Tourismus erschwert ihren Alltag und treibt die Geschwister auseinander: Während Pietro weiterhin die typischen Krebse der Lagune fischen möchte, nimmt Alvise Kontakt zum lokalen Immobilienkönig auf, um das gemeinsame Elternhaus zu verkaufen.
Regisseur Andrea Sagres beschäftigt sich immer wieder mit seiner Heimatstadt Venedig und zeigt in seinem neuesten Film ebenso berührend wie authentisch ein Venedig abseits der Touristenpfade, dass sich an einem Wendepunkt befindet.
«Andrea Segre, der vor zehn Jahren bereits mit ‹Io sono li› einen wundervollen Film über das Leben in der Lagune gedreht hatte, schlägt sich im Konflikt nicht eindeutig auf die eine oder die andere Seite. Er gibt so den Zuschauern die Chance, die Argumente beider Brüder ernst zu nehmen. Doch spürt Segre mit Sympathie und Melancholie dem alten Venedig nach, das vielleicht untergehen muss, aber in dem Neuen, wie es sich entwickelt, nicht glücklich sein kann. Ihm ist ein poetischer Film gelungen. Auch wegen der eindrucksvollen Fotografie von Matteo Calore, in der Venedig nie als Kulisse für den Fremdenverkehr erscheint, sondern gerade wegen aller Probleme als ein lebendiger Ort.» (Henning Klüver, cluverius.com)
Di, 6. Dez., 20.15 Uhr: Einführung auf Italienisch (mit deutscher Schrifttafel) von Giannalisa Vello und Maria Christine Le Kisdaroczi, Società Dante Alighieri, Winterthur.