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Von Drag Kings, Älplern und «Fräuleins»: Der Schweizer Film in den 00er-Jahren

Von Drag Kings, Älplern und «Fräuleins»: Der Schweizer Film in den 00er-Jahren Filmreihe

Inspiriert von Mark Cousins «Women Make Film» – der als Antwort auf das marginalisierte weibliche Filmschaffen die internationale Filmgeschichte allein aus Frauensicht erkundet – wirft die aktuelle Filmreihe ein neues Licht auf den Schweizer Film der 00er-Jahre und rückt dabei Regisseurinnen in den Fokus. 

2010 konnte man vermuten, dass sich der Schweizer Film in einer Krise befindet: Die «NZZ» bemängelte eine fehlende Haltung und kurze Zeit später titelte «Das Magazin» polemisch «Ein Land von Schissfilmern». Im scharfen Kontrast dazu, waren Regisseurinnen in den Jahren zuvor aber so erfolgreich wie nie: Mit «Das Fräulein» gewann endlich wieder ein Schweizer Film den Hauptpreis am Filmfestival Locarno und Ursula Meier startete ihre Karriere furios in Cannes. Die 00er-Jahre sind der Beginn einer Ära des Schweizer Films, in der Frauen vermehrt hinter der Kamera stehen und Geschichten aus einer weiblichen Perspektive erzählen. Das mit grossem Erfolg und weit entfernt von einer Krise. Trotzdem schaffen es nur zwei Regisseurinnen in die Top 20, als die «SonntagsZeitung» 2016 die hundert besten Schweizer Filme wählte.

Die Filmreihe wirft einen neuen Blick auf die Schweizer Filmgeschichte und zeigt aus Frauensicht ein ebenso lustvolles wie relevantes Kino: Von einem Hinterhof an der Langstrasse geht es in die weite Prärie South Dakotas; Drag Kings treffen auf Fräuleins und ein Älpler misst sich in seiner «toxischen Männlichkeit» mit Bankern vom Paradeplatz. Filme ohne Schiss, dafür aber mit Haltung. 

 

Aktuell keine Vorstellungen mehr in dieser Reihe.