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Christian Schocher

Christian Schocher Filmreihe II

Einen genialen Dilettanten, Einzelgänger oder abendländischen Derwisch nannte man Christian Schocher, einer der wohl legendärsten Schweizer Filmemacher. Als junger Erwachsener stand er vor dem Entscheid, Filmemacher zu werden oder das Kino Rex (Pontresina) seines Vaters zu übernehmen – und wählte für über vier Jahrzehnte beides. Der Autodidakt, dem der eigene Kinosaal quasi als Filmschule diente, schuf seine Filmwerke in völliger Unabhängigkeit. Kaum einer eignete sich für den Start des neuen Programmkinos Cameo besser als dieser wahre Filmpionier, der schon in frühester Kindheit der Magie der Leinwand verfiel.

Dass ein Dokumentarfilm über Christian Schocher entstand, ist Marcel Bächtiger und Andreas Müller zu verdanken. Die beiden in Zürich wohnhaften Filmemacher wollten mehr über seine Arbeitsweise erfahren, da seine Werke – ihrer Einschätzung zufolge – einzigartig in der Schweizer Filmlandschaft stehen: «Werke voller Leben, voller Bewegung und Sprünge, vital, zärtlich, mit einer unbändigen Lust am Experimentieren.» Dass auch seine älteren Filme neu restauriert als DCP zur Verfügung stehen, ist ebenfalls ihr Verdienst. Während der Vorbereitungen zum Dokumentarfilm stellte sich heraus, dass viele von Schochers früheren Filme nirgends archiviert worden waren. Erst nach langer Suche in seinem Lager konnten die Originale gefunden, identifiziert und erstmals abgetastet werden. So ist beispielsweise «Das Blut an den Lippen des Liebenden» diesen Herbst zum ersten Mal überhaupt auf der Leinwand zu sehen.

Christian Schocher, Filmemacher (Marcel Bächtiger, Andreas Mueller, CH 2015)
Reisender Krieger – Director’s Cut (Christian Schocher, CH 2008)
Die Kinder von Furna (Christian Schocher, CH 1975) 
Das Blut an den Lippen des Liebenden (Christian Schocher, CH 1978)
Lüzzas Walkman (Christian Schocher, CH 1989)

Aktuell keine Vorstellungen mehr in dieser Reihe.